Facebook & Instagram bauen Shop-Funktion aus: Umsatz-Plus oder unnötiger Zusatz-Aufwand?

Facebook und Instagram mischen den Onlineversandhandel mit neuen Shopping - Features auf und führt diese unter den Namen Facebook Shops zusammen. Um welche Funktionen es sich handelt und welche Vorteile sowie Nachteile sich verbergen zeigt diese Übersicht.

Seit 2018 kann auf österreichischen Facebook-Unternehmensseiten ein Shopbereich eingerichtet werden. Facebook hat jetzt seine Shopping-Funktionen erweitert und wird somit zum Marktplatz. Auf Facebook und Instagram erhalten Händler eine Reihe neuer Funktionen, um ihre Waren anzubieten und mit potenziellen Kunden in Kontakt zu treten.

Was bedeutet Facebook Shops?

Facebook Shops bietet Unternehmen die Möglichkeit, direkt über Facebook und Instagram einen Onlineshop zu kreieren und ihre Produkte zu verkaufen. Unternehmen können zu ihrer Facebook Page einen „Shop“ Bereich hinzufügen, über den die User Produktangebote durchstöbern, teilen, speichern und direkt kaufen können. Leider sind derzeit keine Schnittstellen mit WaWi- oder ERP-Systemen verfügbar, was bedeutet, dass Produkte im Facebook-Shop manuell angelegt werden müssen.

Händler können nun unkompliziert Online Shops erstellen, die über Facebook und Instagram erreichbar sind.

Welche Änderungen gab es?

  • So ist zukünftig der direkte Verkauf von Produkten über einen integrierten Checkout in Facebook und Instagram möglich.
  • Der Catalog Manager ist ein richtiges Backend, wodurch die Produkte für Facebook und Instagram gemeinsam verwaltet werden. Die Produkte werden entweder über ein Shopsystem oder manuell durch einen Daten-Feed oder Bulk Upload angelegt.
  • Facebook holt eine Verkaufsgebühr für jeden Artikel, der über die Plattform bestellt wird, für die Nutzung der Zahlungsabwicklung ein. Führt der Kunde die Zahlungsabwicklung auf der Website des Händlers aus, fällt keine Gebühr an, da die Facebook eigenen Zahlungsabwicklung nicht genutzt wird. Die Shop-Erstellung bleibt kostenlos.
  • Live Shopping ist nun möglich, das bedeutet, dass Händler ihre Produkte in einem Live-Video-Stream verlinken. Diese werden dann im unteren Bereich des Videos angezeigt, um mehr zu erfahren und die Produkte zu kaufen, können die Zuschauer einfach darauf tippen.
  • Weiter Erneuerungen sind geplant, so will man in Zukunft den Kunden die Möglichkeit geben einen Facebook-Shop nicht nur über den Facebook-Messenger kontaktieren zu können, sondern auch über andere Facebook Dienste wie WhatsApp oder Instagram.

Ist ein Facebook-Shop das Richtige für mich?

Pro:
+ Der Social-Media-Faktor: Produkte im Facebook-Shop können geliked, geteilt und getagged werden. Wenn Sie z.B. ein Foto posten, wo eines Ihrer Produkte zu sehen ist, können Sie das Produkt darin markieren und andere User darauf aufmerksam machen.
+ Der Shop stellt nach wie vor einen zusätzlichen, kostengünstigen Vertriebskanal dar. Auch wenn er nicht mehr komplett Gratis ist, werden nur Gebühren verlangt, wenn man die Facebook eigene Zahlungsfunktion verwendet. Laut Facebook soll diese Gebühr auch nur zur Kostendeckung dienen.
+ Schnell einzurichten: Für die erste Konfiguration eines Facebook-Shops benötigen Sie kaum Ressourcen: Sie können ihn einfach innerhalb Ihrer Facebook-Unternehmensseite einrichten und manuell Produkte einfügen.
+ Speziell für Händler sowohl auch allgemein verbessert Facebook die Datenlage für Facebook Ads, da man gezielt die das Kaufverhalten der Kunden auswertet. So wird es den Kunden erleichtert, die Dinge zu entdecken und zu kaufen, die sie lieben.

Contra:
- Eignet sich nur für kleine Produktkataloge: Wie bereits erwähnt wird der Import über WaWi- oder ERP-Systeme noch nicht unterstützt.
- Kommunikationsstrategie muss passen: Wenn Sie Ihre Facebook-Unternehmensseite eher als Community und weniger als Verkaufsportal nutzen, kann ein Facebook-Shop unter Umständen User vor den Kopf stoßen. Achten Sie darauf, dass die Produktbewerbung zu Ihrer Kommunikationsstrategie passt.
- Kein Verkauf von Dienstleitsungen: Aufgrund der Facebook Handelsrichtlinien können zurzeit keine Dienstleistungen zum Verkauf angeboten werden.

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Valerija Nikolic
11.01.2021, 00:00